Sondenprobleme

#1
Ich bin grad mal ganz geknickt. Nachdem die Sonde meines relativ neuen Defisystems defekt war und problemlos entfernt werden konnte (3Tage vor unserem geplanten Urlaub), hat die neue Sonde nun auch Fehlermeldungen rausgeschickt, laienhaft gesagt erkennt die Sondenspitze nicht genug im Ernstfall um eingreifen zu können, die gemessenen Werte vom Sensing sind nicht akzeptabel (Urlaub ade). Der Kardiologe sagt:handeln. Das KH sagt: in eine frische Wunde operieren wir nicht, die Sonde ist nicht verrutscht, die liegt richtig vielleicht können Medis das Gewebe abschwellen lassen damit die Sonde wieder genug erfassen kann. Es gab wohl schon beim Einbau Probleme eine Stelle zu finden an der das Sensing gut funktioniert, 3x mußte geschockt werden zum Testen.
Der Kardiologe sagt: Gibt's nicht....
Jetzt sind Cortison und Ibuprofen angesagt und ich bete, daß wirklich ein Ödem dafür verantwortlich ist und schlucke tapfer die Tabletten. Da ich ja schon mit Endokarditis zu kämpfen hatte möchte ich eigentlich auch nicht, daß die nochmal ranmüssen. Ich bin aber sehr froh, daß ich am Homemonotoring von Biotronik angschlossen bin, so konnte schnell erkannt werden daß die Sonden spinnen.

Re: Sondenprobleme

#2
Hallo Christine,
auch bei mir wurde bei der letzten Routinekontrolle ein Abfall des Sensing festgestellt, die Messwerte waren grenzwertig und deshalb wurde ein Defi-Test unter realen Bedingungen gemacht.
Dabei habe ich gelernt, dass man mit dem Defi auch bewusst Kammerflimmern auslösen kann. Er muss dann das Flimmern erkennen und mit einem Schock beenden (unter Vollnarkose). Hat zum Glück geklappt, die relativ neue Biotronik-Sonde kann drinbleiben auch wenn der Messwert weiterhin grenzwertig ist.

Ich wünsche dir, dass sich die Werte medikamentös verbessern lassen und deine Sonde drin bleiben kann.
Hoffentlich kannst du deinen Urlaub nachholen!

Alles Gute - Ulf



Re: Sondenprobleme

#3
Hallo Ulf,
da wirst du jetzt sicher engmaschiger kontrolliert werden müssen?! Bist Du im Homemonotoring bei Biotronik? Dadurch hat man es bei mir ja immer gleich gesehen. Nichts desto trotz werde ich nächste Woche wohl noch einmal operiert werden müssen. Das sensing hat sich nicht verbessert und die Reizschwellenwerte stimmen nun auch nicht mehr. Ich hoffe sehr, daß eine gute Stelle für die Sonde gefunden werden kann und ich heil aus der Nummer rauskomme.... Liebe Grüße Christine

Re: Sondenprobleme

#5
Ulf:
Wie kann man denn mit dem Defi

Kammerflimmern a u s l ö s e n?
Bei mir haben sie voriges Jahr im Krankenhaus einen Schock ausgelöst, weil sie den Defi dann von außen eingeschaltet haben....


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Jutta43

Re: Sondenprobleme

#6
Sensing (Reizschwellentest) bedeutet, dass die Sonden getestet werden, ob sie noch optimal funktionieren. Die Impedanz wird dann gemessen und daran kann man es fest machen.

Man kann auch ein automatisches Sensing am Defi einstellen, dies wird aber von den Patienten mehr als unangenehm empfunden, weil es immer zur selben zeit gemacht wird und meistens abgestellt, auch kann man dadurch dann die Batterie schonen.

Das geht umgekehrt vom Steuergerät aus, auch mit dem Kammerflimmern. Das Herz wird durch die Sonden gereizt, bis es reagiert mit Kammerflimmern und der Defi schockt dann, er tut ja seine Arbeit !!


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Sondenprobleme

#7
@Jutta:
Birgitt hat das aus meiner Sicht schon sehr gut erklärt. Leider erfährt man bei den Untersuchungen auch immer nur das, was die Ärzte zu erzählen bereit sind.
Auf meine Nachfrage, wie denn für den Defi-Test das Kammerflimmern erzeugt wird, wurde mir gesagt, das geschieht über den Defi. Ich hab das dann mal so interpretiert, dass er (von außen stimuliert) wie ein Herzschrittmacher arbeitet, aber eine viel zu hohe Herzfrequenz vorgibt und dann das Herz zu flimmern beginnt. Das wiederum muss der Defi erkennen und mit einem Schock beenden.
Sicherheitshalber wurde mir vorher ein externer Defi angelegt, falls der Test schiefläuft. Ist irgendwie ein sch... Gefühl.

@Christine:
Ich habe kein Homemonitoring und die Kontrollen sind auch nicht verändert worden, es bleibt beim halbjährlichen Rhythmus.
Vermutlich ist die Wahrnehmungsamplitude bei mir noch gerade so okay, liegt laut Defi-Pass aktuell bei 3,5 mV - ich habe irgendwo gelesen, dass Werte größer 5 mV gut sind.
Alles Gute für dein OP!

LG - Ulf



Re: Sondenprobleme

#9
So, Sondenrevision die zweite. Jetzt sind die Werte alle top nachdem die Sondenspitzenlage nochmal operativ verlagert wurde. Kein großer Eingriff laut OP-Bericht und problemlos. Für mich leider blöd und dieses mal doch sehr schmerzhaft danach....Übrigens werden jedesmal Patches angebracht um von außen im Notfall schocken zu können. Das muß dann schnell gehen.....so hat es mir der Anästhesist erklärt. Und natürlich kann der Defi ein Kammerflimmern auslösen, einen Vorgeschmack bekommen wir doch jedesmal beim Reizschwellentest.
Ich hoffe jedenfalls, daß diese Sonde nun ihren Dienst ein paar Jahre länger versehen wird als die vorherige.

Re: Sondenprobleme

#10
Wie lange lagen Implantation, und die beiden Sondenrevisionen auseinander?
Gute Erholung!


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern