Akku statt Batterie

#1
Hallo,

also diese Frage könnte evt auch andere jungen Defi-Träger interessieren.
Ich stehe nach etwas mehr als fünf Jahren vor meinem ersten Batterie-/Aggregatwechsel. Da ich derzeit 28 Jahre jung bin, ergibt eine Hochrechnung, dass ich noch ca. 25 Operationen/Batteriewechsel vor mir habe (ich denke aber, dass die Technik sich bis dahin weiterentwickelt :-) )!

Aber kennt jemand von euch die technische Entwicklung von Akkus, welche man dann nur noch von außen aufladen muss? Ich stell mir das ein wenig wie bei einer elektrischen Zahnbürste vor- nur nicht so häufig. Ich weiß, dass an solchen Geräten geforscht wird, aber kenne nicht den Stand der Technik.

Ich würde mich freuen, wenn mir wer weiterhelfen könnte.

Danke!!!

Siluridae




____________________
Genieße das Leben, auch wenn du in Not bist,
was hast du davon, wenn du erst tot bist :-)

Re: Akku statt Batterie

#2
Austauschen hat halt den Vorteil, daß wir immer auf dem neuesten Stand der Technik sind, bzw. unser Gerät. Aber natürlich sind es für uns "junge Hasen" noch viele OPs...



Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation


____________________
Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Akku statt Batterie

#3
Die Entwicklung der Geräte geht weiter. Mein erster Defi hatte eine Kapazität von 6 Jahren bei bis zu 6 Schocks. Der zweite - den ich jetzt trage - hat schon eine Lebenszeit von bis zu 10 Jahren. Aber es stimmt schon. Jede neue Generation der Defis ist verbessert und daher sollte man auf die OP's nicht verzichten. Ein einfacher Austausch der Geräte ist schnell geschehen. Etwas kritischer wird es nur, wenn die Sonde ersetzt werden muß.
Liebe Grüße
Heiner


____________________
Achte einen jeden Menschen, wie er ist!
_________________________________
Brugada-Syndrom.
2. Defi: Lumax 340 VR-T XL BIOTRONIK Elektrode: Linox Smart S 65 BIOTRONIK mit Cardio Messenger - Mobil

1. Defi: Ela Alto 2 VR 625 Elektrode: Ela Swift 2 CT

Re: Akku statt Batterie

#4
Das mit dem neuesten Stand der Technik stimmt zwar, da geben ich Evi recht und wenn ein Gerät mal 8 Jahre oder mehr auf dem Buckel hat, ist es sicher gut es mal zu tauschen, aber bei manchem hält die Batterie ja vielleicht auch nur 3 Jahre (je nach Modell+Beanspruchung). Da würde es sich ja dann schon lohnen, das Gerät per Induktion wieder aufzuladen.

Daher habe ich mich das auch schon des Öfteren mal gefragt. Ich weiß, dass es solche Systeme für Schrittmacher gibt, aber nicht ob sowas auch für Defis geplant ist, bzw. was ggf. aus technischer Sicht dagegen spricht.



Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.

Re: Akku statt Batterie

#5
Ich denke, das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er lieber auf dem technisch neuesten Stand sein will oder weniger Operationen- und für mich damit verbunde Narben- bevorzugt. Ich selbst habe diesbezüglich noch keine Entscheidung getroffen, da es mir noch an zu vielen Informationen fehlt, und ich hoffe, sie evt unter anderem hier zu bekommen :-)




____________________
Genieße das Leben, auch wenn du in Not bist,
was hast du davon, wenn du erst tot bist :-)

Re: Akku statt Batterie

#6
Hi,

    Zitat: Siluridae
    Ich stehe nach etwas mehr als fünf Jahren vor meinem ersten Batterie-/Aggregatwechsel. Da ich derzeit 28 Jahre jung bin, ergibt eine Hochrechnung, dass ich noch ca. 25 Operationen/Batteriewechsel vor mir habe (ich denke aber, dass die Technik sich bis dahin weiterentwickelt :-) )!
    Siluridae
also bei allem Optimissmus, aber 153 Jahr wirst Du nicht alt werden :-)

Unter Berücksichtigung der besseren Akkutechnik werden wohl max. 10 Wechsel vor Dir liegen.


Gruß



Skipper



Re: Akku statt Batterie

#7
Hehe, ich dachte wirklich, so alt werde ich?? Wusste ich doch, dass ich eine lebensbejahende Einstellung habe und optimistisch bin ;-)

Mich wundert es aber wirklich, dass sich kein anderer schon mal die Frage gestellt hat und ich hier mehr eine Kontraposition demgegenüber feststelle.
Falls es dennoch wen interessiert: es wird seit neuesten definitiv an AKKUS geforscht. Aufladen statt Austauschen :-)

http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/1321.php


____________________
Genieße das Leben, auch wenn du in Not bist,
was hast du davon, wenn du erst tot bist :-)

Re: Akku statt Batterie

#8
Wieso sind 70% der Träger Männer und nur 30% Frauen? Woran liegen diese geschlechtsspezifischen Unterschiede? Oder ist das reiner Zufall?



Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation


____________________
Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Akku statt Batterie

#9
Hi Skipper
    Zitat: Skipper
    also bei allem Optimissmus, aber 153 Jahr wirst Du nicht alt werden :-)
also Jopi liegt doch noch gut im Rennen ;o)

aber wieder zur Frage

    Zitat: Siluridae
    Aber kennt jemand von euch die technische Entwicklung von Akkus, welche man dann nur noch von außen aufladen muss? Ich stell mir das ein wenig wie bei einer elektrischen Zahnbürste vor- nur nicht so häufig. Ich weiß, dass an solchen Geräten geforscht wird, aber kenne nicht den Stand der Technik.

    Ich würde mich freuen, wenn mir wer weiterhelfen könnte.
Hallo Siluridae,
die Akku-Entwicklung konzentriert sich derzeit am meisten auf Lithium-Ionen-Akkus, da diese, egal mit welcher Untergruppe, am vielversprechendsten sind was die Leistung und Lebensdauer angeht.

Aber leider sind selbst solche Akku's keine Zauberkisten: Akku's haben grundsätzlich die Eigenschaft einer hohen Selbstentladung die um ein Vielfaches höher ist, als die einer Batterie, d.h. selbst wenn man den Defi abschalten würde, wäre der Akku nach einiger Zeit leer und müsste wieder geladen werden.

Und - auch ein Akku hält nicht ewig, da das ständige Auf- und Entladen ihn abnutzt. Derzeit schätzt man bei Li-Ion-Akkus eine Zyklenzahl von ungefähr 2.000 wobei sich ein Zyklus auf einmal laden/entladen erstreckt. Gehe ich von einem Verbrauchszyklus von einer Woche aus wären dies 2.000 Wochen = ca. 35 Jahre. Das ist sicher eine lange Zeit, berücksichtigt jedoch nicht die Abnutzung, realistisch wären ca. 20 Jahre, der Entwickler in Deinem Bericht gibt sogar nur 15 Jahre an. Mich dann mind. 15 Jahre lang mindestens einmal die Woche für ein paar Stunden zum Aufladen zu verkabeln ähnlich der Borg bei Raumschiff Enterprise würde mich schon nerven.

Ein derzeit technisches Problem ist die Ermittlung des "Batterie leer"-Status. Bei einer Lithium-Ion-Batterie wie in unseren Defi's sackt die Spannung stufenweise ab und man kann anhand der Stufen ungefähr die Lebensdauer abschätzen und hat sogar noch eine sichere Reserve (die Spannung steht im Defi-Ausweis). Bei einem Lithium-Ionen-Akku gibt es solche Stufen nicht, d.h. er hat entweder die Spannung oder er hat sie nicht und - er hätte auch keinerlei Reserve. Sobald er wegen Unterspannung piept (sofern er das den überhaupt noch kann) müsste man sofort an eine Ladestation da man nicht mehr geschützt ist. Und hier lauert noch ein weiteres Problem: Ein leerer Akku hat zwar immer noch 80 % Energieinhalt, die jedoch nicht mehr nutzbar ist und zudem eine kritische Grenze darstellen. Wird der nicht sofort wieder geladen, geht er aufgrund der weiteren Selbstentladung unter diese 80 % in die sogenannte Tiefentladung und diese ist irreversibel - kurz der Akku ist Schrott (Steht in jeder Handy-Anleitung, ein Handy nicht ungeladen zu lagern). Hieran wird derzeit zwar intensiv Entwickelt, aber sämtliche Rechen-Algorithmen benötigen immer Eines: Energie, d.h. der Akku würde noch schneller leer.

Und nochwas: was machst Du wenn Du einen Urlaub in einem Gebiet machst in dem es nur stundenweise oder gar keinen Strom gibt?

Ich kann deshalb den anderen nur Zustimmen. Lieber alle 5 - 10 Jahre eine OP. Dann habe ich ein Gerät immer nach dem neuesten Stand und muss mich auch nicht jede Woche einmal in einen Lade-Alkoven stellen ;o)

Beam me up, Scotty

Thorsten



Re: Akku statt Batterie

#10
Danke für deinen interessanten Beitrag Thorsten. :)

Naiv wie ich bin, hätte ich gedacht, dass so ein Akku anstatt 10 Jahre dann vielleicht 2 oder 3 Jahre hält und man ihn erst dann wieder aufladen muss.
Das wäre ja etwas womit man leben könnte. Und man würde ihn dann vielleicht 3-5 Mal aufladen bevor man ein neues Gerät bekäme. Akkus werden ja mit der Zeit bekanntlich auch nicht besser und halten zum Ende hin sicher nicht mehr so viel Strom wie am Anfang.

Ich hatte da vor allen an die Geräte mit mehreren Sonden gedacht, die viel Strom 'fressen', aber wenn ich jetzt nochmal darüber nachdenke, dann ist es bei diesen natürlich auch besonders riskant, wenn da mal die Spannung zu weit abfällt...

Alle paar Wochen oder gar einmal die Woche will aber sicherlich niemand sich selbst wieder aufladen müssen, da gebe ich dir Recht.
Man kann sich auch so schon genug als Borg fühlen.
Ich hab den Witz in Bezug auf mich selbst auch schon öfters gemacht.

Resistance is futile...;)

Hey, vielleicht käme man ja mit dem Alkoven auf die 153 Jahre ^^

Warum hätte denn ein Akku nur für so begrenzte Zeit Strom? Müsste er wesentlich größer sein als eine Batterie um ebenso lange Strom zu liefern?



Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.