Re: Akku statt Batterie

#11
    Zitat: ChristineJ
    Warum hätte denn ein Akku nur für so begrenzte Zeit Strom? Müsste er wesentlich größer sein als eine Batterie um ebenso lange Strom zu liefern?
Hallo Christine,
es liegt nicht an der Leistung es Akku's. Ob ein Akku 2 Wattstunden Inhalt oder 20.000 Wh Inhalt hat ist irrelevant ;) die Dauer der Selbstentladung ist ähnlich, zwar nicht linear jedoch annähernd. Zudem würden bei einem Akku mit mehr Leistung auch noch Aspekte von internen Verschaltungen eine Rolle spielen, aber das würde jetzt zu weit führen. Die Schwierigkeiten sind die elektrochemischen Abläufe im inneren. Bei einer Batterie brauchen die Elektronen nur in eine Richtung fließen zu können, bei einem Akku muss es reversibel sein, also in beide Richtungen laufen. Dies hat ganz andere Anforderungen an das Trennmaterial, beim Akku ist es "gröber" bzw. durchlässiger. Deswegen mehr Selbstentladung.

Lieben Gruß
Thorsten



Re: Akku statt Batterie

#12
Aha, ein Zweikammerdefi - wahrscheinlich bekomme ich nun sowas - wird also schneller leer, als ein Einkammerdefi und verbraucht mehr Strom, auch wenn er nicht viel stimulieren muß?


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Akku statt Batterie

#13
    Zitat: Evi
    Aha, ein Zweikammerdefi - wahrscheinlich bekomme ich nun sowas - wird also schneller leer, als ein Einkammerdefi und verbraucht mehr Strom, auch wenn er nicht viel stimulieren muß?
Moin Evi,
so pauschal kann man das nicht sagen. Solange ein Defi nur "aufpasst" wird ein Zweikammerdefi nicht mehr Energie verbrauchen als ein Einkammersystem. Sollte ein Zweikammerdefi aktiv werden müssen ist es wahrscheinlich, dass er, aufgrund der zweiten Elektroden mehr verbraucht (aber nicht automatisch gleich doppelt soviel). Und das auch nur, wenn beide Systeme einen gleich großen Akku hätten.

Gruß

Thorsten



Re: Akku statt Batterie

#14
Bei der Arbeit als Impulsgeber (Schrittmacher), braucht er da mehr Strom? Und hat der denn auch einen Akku mehr? Hat also jede Sonde ihren eigenen Akku, wenn du schreibst gleich großen Akku? Oder meinst du damit, daß vom Einkammerdefi der Akku kleiner/größer ist, als der vom Zweikammerdefi?


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Re: Akku statt Batterie

#15
Moin Evi

    Zitat: Evi
    Bei der Arbeit als Impulsgeber (Schrittmacher), braucht er da mehr Strom?
Ja, natürlich, da er ja mit seinen Impulsen das Herz antreibt.

    Zitat: Evi
    Und hat der denn auch einen Akku mehr? Hat also jede Sonde ihren eigenen Akku, wenn du schreibst gleich großen Akku?
Eine Sonde hat keinen Akku sondern nur der Defibrillator hat einen für das Gesamtsystem.

    Zitat: Evi
    Oder meinst du damit, daß vom Einkammerdefi der Akku kleiner/größer ist, als der vom Zweikammerdefi?
Ja, denn je nach Größe und Funktionsumfang der Defis werden in den verschiedenen Typen von Defis auch verschieden leistungsfähige Typen von Akkus eingesetzt. Der Akku ist das maßgeblich größte Bauteil in einem Defi und bestimmt dessen Größe. Je leistungsfähiger der Akku, desto größer der Defi.

Und natürlich ist es so, das dasselbe System (also gleicher Defi und gleiche Sonden) wenn es in jeweils drei verschiedene Leute implantiert wird und jedes seine individuelle Programmierung benötigt damit auch drei verscheidene Lebensdauern hat. Ein Betroffener, bei dem die Schrittmacherfunktion eingeschaltet ist, der zudem Überstimulationen erfährt und bei dem eventuell auch mehrere Schocks abgegeben werden müssen hat das System eine kürzere Lebensdauer als bei einem Patienten, bei dem der Defi nur aufpassen muss.

Gruß

Thorsten



Re: Akku statt Batterie

#16
Danke für die präzisen technischen Erläuterungen!


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Re: Akku statt Batterie

#18
Also an und für sich war das ja eigentlich ein Kompromiss. Die 7/8 Jahre, die son Ding hält, sind ja nicht weil es keine länger haltenden Akkus gibt, sondern weil die Technik sich weiterentwickelt und es Sinn macht, nach einer gewissen Zeit ein neuere Modell einzubauen und 7 Jahre waren da wie gesagt der Kompromiss, um die Abstände nicht zu groß werden zu lassen, aber auch nicht, um im Sinne der Verträglichkeit für den Körper, zu oft operieren zu müssen.
Wenn ich das nun mit dem Argument der Batteriegröße lese, verstehe ich das eher so dass man den Rhythmus mit den 7/8 Jahren beibehalten könnte, aber viel viel kleinere Akkus einbaut, die dann beispielsweise 2 Jahre halten und die man 3 mal auflädt oder dass man Akkus von Defis nachladen kann, die häufiger mal schocken.



Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n

Re: Akku statt Batterie

#19
Ich hätte Bedenken mit einem Akku-System. Würde es doch den Patienten viel Selbstdisziplin abverlangen, das Gerät regelmässig aufzuladen. Wenn ich mir anschaue, wie schludrig oder sorglos manche mit ihren Medis umgehen glaube ich nicht, dass das beim Laden des Defis anders wäre....und das ist Lebensgefährlich. Ich würde so ein Teil keinesfalls wollen, obwohl ich meine Erkrankung betreffend sehr diszipliniert bin.


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nein, ich will nicht in den Himmel - da kenn ich ja keinen......

Re: Akku statt Batterie

#20
Na ich dachte eher daran, den Akku im Rahmen der Defikontrolle zu prüfen und nachzuladen, also nicht durch den Patienten selbst. Oder zwar durch den Patienten, aber in Verbindung mit dem Home-Monitoring.



Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
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