Suche Hilfe bei der Entscheidung: Defi zur Prophylaxe oder nicht

#1
Ich möchte mich kurz vorstelle:
Ich bin von Beruf Maurer, habe aber Ende der 90-er Jahre umgeschult auf Baumaschinist und Berufskraftfahrer, auf Grund der sinkenden Aufträge im Baugewerbe.
Ich fahre jetzt seit 10 Jahren einen 40-Tonner im internationalen Güterverkehr.
Im Jahr 2000 hatte ich eine Lungenembolie (Thrombose unbemerkt verlaufen, hatte 6 Wochen vorher Schmerzen im Bein), wurde im Krankenhaus aufgenommen, die Embolie wurde aber erst am 8. Tag diagnostiziert.
In diesem Jahr hatte ich einen Vorderwandinfarkt, habe zwei Stents bekommen, nach dem Eingriff eine Woche Krankenhaus, 3 Wochen Reha, dann noch 2 Tage krank. Danach saß ich wieder auf dem "Bock".
Bei der Herzkathederuntersuchung vor 4 Wochen wurde dann festgestellt, dass ich ein LVEF von 32% habe (weiter fallend) und mir vorsorglich ein Defi eingebaut werden soll.
Da mir keiner sagt, wie es dann weitergeht, weiß ich nicht, wie ich mich entscheiden soll.
Mit 54 Jahren bin ich zu alt für eine Umschulung, für Arbeiten im Büro bin ich absolut nicht geeignet, und zu jung, um in Rente zu gehen.
Vielleicht finde ich ja hier die Antworten, die mir kein Arzt geben kann.
Gruß Trucker

Re: Suche Hilfe bei der Entscheidung: Defi zur Prophylaxe oder nicht

#2
Hallo Eckbert(Trucker),
erst einmal ein Herzliches Willkommen hier im Forum.
Ich denke schon das du dich für den Defi entscheiden solltest.Denn er ist immer da,wenn es mal notwendig wird.Du sagst ja selbst das sich deine Werte eher verschlechtern als verbessern.Das sollte schon eine überlegung wert sein.
Ich weiß auch wie wichtig es ist,das du deinen Job behalten möchtest.Aber dir ist damit nicht geholfen,wenn du bis zum umfallen arbeitest.Dein Chef schenkt dir diese Gesundheit nicht.
Gerade auch als Kraftfahrer.Ich weiß wovon ich rede,denn mein Mann ist auch Kraftfahrer.Psychisch und körperlich ein ganz schöner Akt.
Vielleicht gibt es in deiner Firma ja die Möglichkeit das du in die Dispo wechseln kannst.Denn bekanntlich sind die Fahrer eh die besseren Disponenten. ;o)

Ich jedenfalls wünsche dir alles gute und das du für dich die richtige Entscheidung triffst.

Liebe Grüße,Sabine



Schau in die Augen deiner Kinder und du weißt für wen du kämpfst und lebst!(von mir;-) )

Re: Suche Hilfe bei der Entscheidung: Defi zur Prophylaxe oder nicht

#3
Hallo Sabine, vielen Dank für Deine Antwort.
Sicherlich ist es besser, sich dieses "Ding" einpflanzen zu lassen.
Aber soll ich hoffen, Rente zu bekommen? Hartz IV würde ich nicht bekommen, da meine Frau Arbeit hat. Wir haben das schon mal ausgerechnet, sie hat ca. 10 € zuviel Einkommen.
Und wir haben ein sehr großes Haus, da würde man uns auferlegen, zu vermieten. Nein danke, das hatten wir schon. Solchen Ärger muss ich mit meinem Herzen nicht mehr haben.
Dann bliebe uns nur noch der Verkauf. Bei der derzeitigen Wirtschaftslage kaum machbar.
Vielleicht kann mir ja noch der eine oder andere Berufskollege antworten, wie es mit ihm weiter gegangen ist.
Ich hatte heute Arzttermin, jetzt geht es wieder auf Fahrt. Am Wochenende melde ich mich wieder. Meine Frau schaut ab und zu mal rein.
Bis bald und viele Grüße
Eckbert

Re: Suche Hilfe bei der Entscheidung: Defi zur Prophylaxe oder nicht

#5
Hallo Brigitte, danke auch für Dein Willkommen. Leider ist mein Mann schon los, aber ich habe die Aufgabe, ihn hier zu vetreten.
Wir haben so ziemlich alles durchdacht, mit einer Rente kann er sich einfach nicht anfreunden. Aber irgendwo im Büro arbeiten eben auch nicht (da würde er eh keinen Job bekommen, das paßt nicht zu ihm).
Auch wenn er mit mir meckert, wenn er das hier am Wochenende liest: am liebsten wäre es ihm, der Arzt würde ihm sagen, dass alles falscher Alarm war und er könne weiter LKW fahren.
Ich bin ja dafür, dass er den Defi implantiert bekommt, sicher ist sicher.
Finanziell wäre sowieso alles ziemlich schwierig. Zum Glück sind unsere Kinder erwachsen und selbständig.
Mal schauen, ob sich noch ein ehemaliger Berufskraftfahrer meldet. Es wäre für meinen Mann am Interessantesten, zu sehen, wie diese Männer den Alltag meistern und was sie nach der Defi-Implantation machen.
Liebe Grüße
Evi

Re: Suche Hilfe bei der Entscheidung: Defi zur Prophylaxe oder nicht

#6
Hallo Brigitte

also ich war (im herz bin ich es immer noch ) auch Kraftfahrer und wollte auch auf keinen Fall im Büro arbeiten den ganzen Tag an einem Ort und das Tag ein Tag aus den Gedanken fand ich schrecklich aber ich dachte alles ist besser als Arbeitslos zu sein und hatte das glück bei mir in der Firma als Disponent eine stelle zu bekommen und nach einiger Zeit hatte ich mich daran auch gewöhnt und es macht sogar Spaß aber wen ich im Büro aus dem Fenster schaue und die LKW weg fahren sehe kribbelt es immer noch und ich würde am liebsten selber los Fahren aber es bringt nichts mit aller gewallt auf dem "Bock" bleiben zu wollen wen die Gesundheit nicht mit macht. Aber auch als Disponent hast du stress aber du bist halt abends zu hause und bist nicht wind und Wetter ausgesetzt und hast keinem Körperlichen stress. Den Wechsel von der Straße in das Büro sollte er auf jeden fall durch ziehen auch wen es nicht leicht wird aber die Gesundheit ist es wert und ab und zu mal ein Tag raus auf die Straße die Möglichkeit gibt es immer ich bin auch immer froh mal raus zu kommen. Und das mit dem Defi sollte er machen lassen den wen er nur einmal gearbeitet hat hat es sich schon gelohnt ihn einbauen zu lassen

Gute Fahrt und viele Grüße



Matthias

Re: Suche Hilfe bei der Entscheidung: Defi zur Prophylaxe oder nicht

#7
Hallo Manfred, im namen meines Mannes, vielen Dank für Deine Informationen.
Ja, wenn das so einfach wäre. Vom LKW ins Büro wäre ja kein Problem, aber wie gesagt, jeden Tag 300 km fahren ist auch nicht Ohne.
Gut, wir könnten das Haus verkaufen, aber für das Geld bekommen wir dort vor Ort bestimmt keins, denn das ist in Hamburg.
Und dann habe ich ja auch meine Arbeit hier vor Ort.
Und meinst Du wirklich, dass er mit Mitte 50 noch eine Chance auf dem Arbeitsmarkt hat?
Auch wenn er irgendwo eine Arbeit bekommt, hier in der Nähe bestimmt nicht, die Arbeitslosen werden immer mehr.
Vielleicht schreibt ja mal jemand im Alter meines Mannes, wie es bei ihm abgelaufen ist.
Wir freuen uns über jede Info.
Danke
Evi

Re: Suche Hilfe bei der Entscheidung: Defi zur Prophylaxe oder nicht

#8
Hallo Evi,
auch wenn ich Deinen Mann sehr gut verstehe und ich hier nicht bange machen will, aber auch wenn der Defi nur prophylaktisch eingesetzt wird ist es Fakt dass er schlichtweg als Berufskraftfahrer nicht mehr arbeiten darf. Es gibt eine Ausnahmemöglichkeit hierfür, aber die hängt stark von der Grunderkrankung ab. Und der Gedanke mit 40 Tonnen im Rücken am Steuer bewusstlos zu werden ist auch nicht so prickelnd.

Besten Gruß
Thorsten



Re: Suche Hilfe bei der Entscheidung: Defi zur Prophylaxe oder nicht

#9
Hallo Thorsten, wie gesagt, die Pumpleistung hat wohl auf Grund der Lungenembolie und des Herzinfarktes gelitten, obwohl wir innerhalb von 30 Minuten in der Klinik waren. Die haben da zwar noch zwei Stunden herumgedoktert (Laborwerte kamen nicht rein), aber letztendlich war er dann doch schnell im OP.
Außerdem hat er noch Diabetes Typ II, aber nicht insulinpflichtig.
Was gibt es für Möglichkeiten, eventuell durch Medis, die Pumpleistung zu erhöhen?
Er nimmt jeden Tag zusätzlich zu seinen Tabletten 400 mg Magnesium.
Und was sind diese besonderen Fälle, die trotzdem LKW fahren dürfen?
Ich denke mal, die Gefahr im Nacken, einen plötzlichen Herztod zu erleiden, ist fast ebenso groß wie das mit dem Defi.
Es ist schlimm, es ist sein Traumberuf, da hat er schon Jahre vorher von gesprochen. Als sich die Gelegenheit ergab (Arbeitslosigkeit und Umschulung), hat er sie sofort ergriffen. Und er ist glücklich.
Mir stellen sich schon die Nackenhaare auf, wenn ich dran denke, dass er eventuell in Rente geht. Das wird nicht einfach. Papa ante portas.....

Lieben Gruß
Evi
cron