Große Unterschiede bei der Belastungsfähigkeit....

#1
Wir kennen das ja alle....gute Tage, schlechte Tage....aber jetzt würde ich doch gerne mal wissen, wie sich das bei euch verhält....


Ich trainiere regelmäßig auf meinem Ergometer einer führenden Marke.

Dafür nutze ich ein Programm mit Pulskontrolle, das über einen von mir eingegebenen Zielpulswert ( hier: 100) die optimale Watt- Belastung vorgibt.
Je nach Zeitfenster trainiere ich zwischen 25 und 50 Minuten am Tag.

Das mache ich jetzt seit Mitte September so, nachdem ich nach meiner TASH - Op aus der Reha zurückgekommen bin.
Mitte November hatte ich nochmals eine Nachuntersuchung in Schweinfurt, bei der der relativ niedrige Trainingspuls erneut bestätigt wurde.

Was mich verunsichert....trotz konsequenten Trainings kann ich die Watt- Zahl nicht überzeugend steigern und auch nicht konsequent halten....je nach Tagesform erreiche ich maximal 65 Watt, manchmal auch nur 45 Watt. Ich wundere mich sehr über diese Schwankungen. Vorgestern habe ich sogar eine Einheit mit nur 25 Watt durchgetreten.......da war des Rätsels Lösung aber eine dicke Erkältung, die ich ausgebrütet habe. Bis mir das klar wurde habe ich mich aber in Gedanken schon auf der Transplantationsliste gesehen :-((

Was mich so beschäftigt.....und der Puls wird bei dem Gerät ziemlich exakt gemessen, das habe ich mit externen Mitteln überprüft.....klar haben wir die berühmten guten und schlechten Tage, aber wie sehr schwanken eure Leistungen? Ist das noch normal? Und wie geduldig muß ich sein?

Danke schon mal für eure Antworten....



Re: Große Unterschiede bei der Belastungsfähigkeit....

#2
Auch meine Tagesleistungen sind absolut sehr schwankend, weit mehr schwankend, als bei jedem Gesunden. In Watt auf dem Ergometer ausgedrückt, zwischen 50 und 100, aber vor allem sehe ich den Unterschied im Alltag. An guten Tagen kann ich arbeiten und einkaufen, und abends vielleicht noch ein bißchen ausgehen, an schlechten komme ich nicht aus dem Bett oder jedenfalls bereitet mir jede Kleinigkeit Mühe und das Herz stolpert rum. Dieses Problem besteht nicht erst, seit die psychischen - von denen ich hier öfter mal berichtet habe - dazugekommen sind - es war schon vorher so.


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Große Unterschiede bei der Belastungsfähigkeit....

#3
Hallo zusammen

Ich glaube, das kennen wir alle - mal sind wir gut drauf, dann wieder nicht. Ich habe zwar kein Ergometer, sondern fahre "normales" Fahrrad bei Wind und Wetter. Einfache Strecke zum Dienst ca 10km, die ich manchmal in 25Min schaffe und an anderen Tagen brauche ich fast die doppelte Zeit (wohlgemerkt: reine Fahrzeit laut Fahrradcomputer). Und auch die ERschwernis durch Gegenwind/Rückenwind oder Regen habe ich soweit wie möglich schon rausgerechnet.
Ich würde mir deshalb keine Sorgen machen und ruhig so trainieren, wie Du dich gerade fühlst.

Alles Gute und viel Spaß

Frank



Lebe jeden Tag so,als wäre er dein Letzter.


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Wer kämpft, kann verlieren!
Wer nicht kämpft, hat schon verloren!

Nur wer an Wunder glaubt kann das Unmögliche möglich machen.

Re: Große Unterschiede bei der Belastungsfähigkeit....

#4
Selbst als gesunder Mensch hat man doch Tage, wo man nur so vor Kraft strotzt und andere, wo man sich schlaff fühlt und nichts auf die Reihe kriegt. Oder man kann ja auch mal eine Krankheit oder ein Leiden haben, dass einen schwächt, was aber gar nicht in Zusammenhang mit der Herzerkrankung steht. Ich glaube man ist auch viel zu schnell beunruhigt, dass irgendwas mit dem Herz ist, wenn man sich nicht fühlt.
Mit diesen Gedanken beruhige ich mich, wenn es mir mal nicht so geht.



St. Jude, don't make it bad. Take a sad song and make it better. Remember to let her into your heart. Then you can start to make it better...

Re: Große Unterschiede bei der Belastungsfähigkeit....

#5
Hallo Ulla,
ungeachtet der Schwankungen bei der Tagesform und den individuellen, erkrankungsbedingten Unterschieden der Leistungsfähigkeit gelten die Grundsätze der Trainingslehre. Solltest Du eine Erhöhung Deiner Leistung
anstreben, musst Du ein Training mit Anreizen betreiben. Wie jeder Muskel
reagiert das Herz auch d.h. die Ausdauer steigt mit der Zeit der Beanspruch- ung und die Leistung mit erhöhten Belastungen.
Vorausetzung ist natürlich ein kardiologisches ok, bei mir zahlt die KK auch meine jährliche Ergospirometrie.
HERZliche Grüße Axel
(Bis zu meinem pHt war ich sehr aktiv, nun aktiv zufrieden)



Bis zum Beweis des Gegenteils bin ich unsterblich!

Re: Große Unterschiede bei der Belastungsfähigkeit....

#7
Au weh Mike, das wär nix für mich....Katzenallergie...

Mir tut das regelmäßige Training gut, vor allem weil ich nun wieder arbeiten gehen und ganze Tage durchhalten muss, was mich sehr anstrengt.

Wie ihr wißt bin ich Erzieherin und das ist ein auch körperlich anstrengender Job. Da muss man schon fit sein. Interessiert aber keinen, das nur am Rande.

Jedenfalls, Axel, versteh ich das richtig? Ziel ist schon, mir auch irgendwann wieder mehr Puls zuzumuten? Denn das ist ja das Problem.....seit September kann ich die Wattzahl nicht wesentlich steigern weil der Zielpuls limitiert.....
Eine Ergospirometrie wird bei mir auch turnusmäßig bei jeder Untersuchung in Schweinfurt gemacht. Die Werte sind also immer aktuell.

Und ja, ich weiß, kein Stress....oft schaffe ich es selbst, mich daran zu erinnern...aber diese Sache ist so messbar und da frustriert mich ein "schlechtes" Ergebnis schon, weil ich eben so viel dafür tue....



Re: Große Unterschiede bei der Belastungsfähigkeit....

#8
Also ich verstehe das eher so, dass durch regelmäßiges Training die Wattzahl gesteigert werden kann bei gleichbleibendem Zielpuls.
Ich habe bei mir diesen Effekt beobachtet, wenn auch in überschaubarem Rahmen.

Dennoch ist der, medikamentös bedingte, sehr niedrige Puls ein Problem. Bei der Ergospirometrie hatte ich zuletzt einen Puls von 120 bei Ausbelastung in der Spitze. Anvisierter Trainingspuls 100. Ich kann auch kaum was machen um den Puls etwas höher zu kriegen.
Das ist gefühlt zu wenig um da sportlich noch ein bisschen mehr machen zu können.