Re: Sport für Herzkranke

#11
Hm,die Herzsportgruppen scheinen doch sehr unterschiedlich zu sein.
Ich habe mich auch endlich dazu aufgerafft mich in einer solchen Gruppe
anzumelden,habe wegen einem defekten Knie nicht einmal ein Belastungs-EKG
machen können,EF 20% und wegen eines Vorderwandaneurysmas ausdrücklich
Schonung verordnet bekommen im Bericht vom Kardiologen-abgewiesen hat
mich aber niemand.Mache das mit was ich kann,wenn ich merke das es zu viel wird
trete ich halt auf die Bremse-auch wenn es manchmal Überwindung ist einzusehen
das meine teilweise 30 Jahre älteren Mitsportler besser in Form sind...
Kann ja nur besser werden!Sabine






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ST-Hebungsinfarkt 9.8.13,2 Gefäss KHK mit 2 Stents,AV-Block 3,
ICD Implantation 14.8.13(Medtronic Cardia),Herzinsuffienz NYHA 3
CRT Aufrüstung 25.8.15(St.Jude Quadra Assura MP)
EF 15-20~

Re: Sport für Herzkranke

#12
Ich war auch in einer Herzsportgruppe. War auch soweit alles in Ordnung, nur bei mir war es ja keine Therapie zur Verbesserung, sondern weil bei mir aufgrund der HOCM der Sort als solches ja kritisch werden kann, die einzige Möglichkeit, auf Herzkranke abgestimmten Sport unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen. Dann war aber die Krankenkasse der Meinung (sinngemäß) "So, nun haben sie ja lange genug an der Herzsportgruppe teilgenommen, es ist keine Verbesserung eingetreten, also nutzt das nichts, wir bezahlen das nicht weiter." Ich weiß nicht, ob es in meinen vorangegangenen Beiträgen schon unterschwellig durchklang, aber nun bin ich ja nicht der allergrößte Sportsfreund und da habe ich mir gedacht, wenn selbst die Krankenkasse der Meinung ist, ich solle keinen Sport treiben, dann werde ich mich nicht aufdrängen.



Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n

Re: Sport für Herzkranke

#13
Die letzte Turnhalle habe ich in meiner Schulzeit von innen gesehen-ich bin
auch nicht unbedingt DIE Sportkanone.Die letzten 35 Jahre bin ich geritten,
aber das ist momentan kein Thema für meinen Doc da lässt er auch nicht mit
sich reden.Irgendwas muss ich machen,mein Herzinfarkt ist jetzt über ein
halbes Jahr her und seitdem ist es noch 10% runtergegangen.Die Bescheinigung
von der Krankenkasse ist jetzt 2Jahre gültig und die haben auch gleich gesagt,das
ich danach verlängern kann-die sind wahrscheinlich froh,wenn mal keine
Krankenhaus Rechnung kommt!






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ST-Hebungsinfarkt 9.8.13,2 Gefäss KHK mit 2 Stents,AV-Block 3,
ICD Implantation 14.8.13(Medtronic Cardia),Herzinsuffienz NYHA 3
CRT Aufrüstung 25.8.15(St.Jude Quadra Assura MP)
EF 15-20~

Re: Sport für Herzkranke

#14
Also,
ich war heute wieder bei der Herzsportgruppe.
Bei mir hat die KK 1 Jahr bewilligt, danach kann ich aber auf eigene Kosten weiter machen und da sind die sehr kulant bei der Gruppe.
Fühle mich dort mit meinen 48 zwar als "Küken" und muss wegen der zusätzlichen Trombose bei einigen Übungen improvisieren, aber es tut mir sau gut!!!
Ich war vor dem Kammerflimmern ein durchschnittlicher Sportler, bin gerne schwimmen gegangen, mal alle paar Wochen Montainbike und so Dinge.
Mannschaftssport war nie mein Ding...
Gelnhausen ist nicht grad ne Großstadt, trotzdem gibt es hier 3 Leistungsgruppen, immer mit ärztlicher Überwachung, sehr abwechslungsreiche Stunden , wo jeder so viel geben kann, wie er sich zutraut. Ich bin bei der Gruppe 1 und schaffe nicht mal 80 Watt. Schäme mich aber nicht dafür, ist eben so und die Gruppe hilft mir Kraft aufzubauen.

Mir macht es viel Spass und bin so zufrieden, wenn ich dann Abends heim komme! :-)

Re: Sport für Herzkranke

#15
eine normale Herzsportgruppe hat nix mit dem im Beitrag geforderten *Leistungssport*zu tun.

eine Herzsportgruppe is sinnvoll,wenn man sie mitmachen kann (je nach Kräften)und man dort unter ärtzlicher Beobachtung ist.

In meiner Umgebung sind nur Herzsportgruppen die über 65jährige nur als Mitglieder haben und als Kücken mit Mitte 30 wird man schnell dessen überdrüssig und fühlt sich noch schlechter dabei. Ich wurde auch schon abgewiesen,weil ich zu jung sei für die Gruppe !!


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Sport für Herzkranke

#16
...nun lese ich das es in einigen Herzsportgruppen solche unterschiede gibt.
Schade.
Wir sind alle "Herzerkrankt" manche leider auch schon in jungen Jahren (ich war damals 43 ) In meinem Sportverein, der die Herzsportgruppe im Verein integriert hat, war ich auch einer der jüngsten. (Herzinfarkte kommen statistisch eben ab einem Alter ab ca. 50 Lebensjahr...)
Die meisten "Ältere "erkrankte Turner/innen können weit aus bessere Leistungen erbringen als einer mit geminderten Leistungsfähigkeiten....dafür haben wir den DEFI ja nicht umsonst.
Aber auch für JUNGE "Leidgenossen" ist es eben ein Angebot unter ärztlicher Aufsicht eine Sportart bis zu seinen Belastungsgrenzen zu verrichten. Der Arzt ist immer dabei! (Normalerweise gehöre ich in eine Hockergruppe) Aber man muss auch lernen an seinen Belastungsgrenzen zu kommen. Das stärkt.
Und als damals "jüngerer" habe ich mich in der Herzsportgruppe etwas für die Kommunikation innerhalb der Gruppen gekümmert. Meine Fähigkeiten eben da eingesetzt...Ausflüge organisiert, Grillabende vorbereitet....Geburtstagslisten angelegt...und dann kommt man mit einer
anderen Jahrgangsgruppen auch sehr gut aus.....
.
Herzlichen Gruß
Arche



Ein Leben mit Herz und Defi.....

Re: Sport für Herzkranke

#17
    Zitat: Birgitt
    eine normale Herzsportgruppe hat nix mit dem im Beitrag geforderten *Leistungssport*zu tun.
Um diesen Vergleich gings mir ja, wenn meine Krankenkasse nichtmal den "Wischi-waschi"-Sport in der Herzsportgruppe für sinnvoll hält, wie soll mir dann der "Leistungssport" erklärt werden?



Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n

Re: Sport für Herzkranke

#18
Leistungssport ist in der allgemeinen Gesellschaft recht deutlich formuliert:
Fasr tägliches Training, immer an die großen Grenzen gehen und sich immer wieder übertrumpfen wollen,

Von dem Gedanken bin ich weg!
Ich sehe Leistungssport schon so, dass man an SEINE Grenzen geht, egal wie groß oder klein sie sind.
Auch das ist ist Leistung!!!

Damit kommt auch der Übergang zu den Herzsportgruppen....

Sich mal zum Schwitzen und Prusten bringen, dabei aber sicher fühlen und merke, dass ich dabei immer mehr aufbaue.

Das Ziel ist doch zur Bewegung zu motivieren und Grenzen zu spüren.

Und mal im Ernst, wenn ich dann in meiner Höckerchengruppe für mich überschritten habe, dann hat es mich nicht umgebracht, sondern total glücklich gemacht.

Und das genau ist für mich mein eigener Leistungssport! :-)

Re: Sport für Herzkranke

#19
Sicherlich gibt es Menschen, für die Sport etwas Tolles ist und die sich freuen wie Bolle, wenn sie eine Runde um den Block rennen. Denen will ich die Freude auch gar nicht ausreden. Ich war jedenfalls immer nur sehr begrenzt begeistert.



Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n

Re: Sport für Herzkranke

#20
Hi zusammen,
ich denke, dass Baerbelchen die Sache auf den Punkt bringt.
Das Thema ist ohnehin extrem individuell, allein schon die Ausgangslage bei unserereins ist ja total unterschiedlich. Bei mir hat der Sport wie vor meinem Herztod einen hohen Stellenwert, aber die Pesrpektive hat sich total gewandelt und der Genuß d.h. die Freude an der Bewegung steht nun gottlob
an erster Stelle- vorher war es im Rückblick manchmal viel zu ehrgeizig.
Anderseits haben mir die Ärzte gesagt, dass ich ohne meine damalige Topkondition die 10 Minuten bis zum Notarzt nie so schadlos überölebt hätte.
Betonen möchte ich zum Abschluß, dass der Sport aus psychologischer Sicht für Menschen mit unseren speziellen Lebenserfahrungen einen wertvollen Beitrag zur Steigerung (oder Erhaltung) der Lebensqualität leisten kann!
HERZliche Grüße Axel
(Zweitmotto=MED move every day (;-)



Bis zum Beweis des Gegenteils bin ich unsterblich!