Amiodaron

#1
Hallo

hab gerade von der Apotheke meine Medikamente abgeholt.

Mein Arzt hat mir, wie schon seit Jahren, Amiodaron-ratiopharm auf dem Rezept notiert. Der Apotheker wollte mir aber nur die Amiodaron Winthrop
verkaufen. Begründet hat er dies damit, dass meine Krankenkasse die
Ratiopharm nicht mehr bezahlt.

Gerade bei dieser Tablette bin unsicher. Ich habe bisher mit dem Medikament keine Probleme, sowohl was die Wirkung als auch die Nebenwirkungen angeht. Dies sollte möglichst in absehbarer Zeit so bleiben.

Wie steht ihr dazu, wenn Euch plötzlich Präparate von anderen Herstellern
eigentlich aufgezwungen werden. Ich finde, hier sollte der Patient selbst entscheiden und vielleicht einen etwas höheren Preis in Kauf nehmen können.

Würde mich über Eure Meinungen freuen.

Grüsse

Roland



Re: Amiodaron

#2
Hallo ,
ich nehme auch nur Biso Lich, von Winthrop keine anderen Bisoprolol-Produkte!!!
Ich hatte jetzt 4 mal schon andere und da kann mir einer sagen was er will, ich habe da Nebenwirkungen, die ich nicht so hinnehmen will, wenn es auch anders geht.
Mein Doc schreibt das einfach aufs Rezept drauf, da hat noch keiner gemeckert.....

LG Dani



Re: Amiodaron

#3
Hallo,

ich finde das auch blöd, wenn man gezwungen wird ein Medikament einer bestimmten Firma zu nehmen, nur weil die Krankenkasse es sonst nicht bezahlen würde.
Ich hatte das Amiodaron bisher immer von heunet, musste das letzte Mal aber das von betapharma nehmen. Nicht weil die KK nicht mehr mitgemacht hat, sondern weil heunet gerade nicht liefern konnte (warum auch immer). Bin bei diesen Medikamenten (Amiodaron und Metoprolol) etwas vorsichtig. Zumal mir in der Apotheke einmal gesagt wurde, dass von Firma zu Firma die Hilfsstoffe anders sein können und somit auch die Freisetzung. Bin froh, dass das so gut wirkt und da möchte ich nicht unbedingt irgendwelche unnötigen Risiken eingehen.

LG Nicole



Re: Amiodaron

#4
Hallo Roland,

soviel ich weis, muss Dir der Apotheker genau das Medikament geben,was Dein Arzt angeordnet hat. Der Arzt muss nur ein Hinweis auf den Rezept vermerken,das es nur dieser Hersteller sein soll.
Die Apotheke darf Dir dann nur dieses Medikament geben.Ansonsten wenn es nicht verfügbar ist muss er Rücksprache mit dem Arzt halten.
Ich habe das schon einige Male erlebt bei einen meiner Medikamente.
Ohne Rücksprache mit den Arzt hat man mir keinen anderes gegeben.

Beste Grüße

Sabine



Schau in die Augen deiner Kinder und du weißt für wen du kämpfst und lebst!(von mir;-) )

Re: Amiodaron

#5
Hallo,

auf Grund der Rabattvereinbarung zwischen den Krankenkassen und den Apotheken ist der Apotheker verpflichtet, das preiswerteste Medikament mit den gleichen Wirkstoffen auszugeben.
Ausnahme: der verschreibende Arzt hat auf dem Rezept vermerkt, dass nur das verschriebene Medikament genommen werden soll.
Wer immer wieder ein Medikament einer bestimmten Firma haben möchte, sollte bei den Sprechstundenhelferinnen veranlassen, dass diese das im "Kundenstammsatz" entsprechend eintragen. Ich habe seit 4 Jahren keine Probleme mehr, meine "Wunschpräparate" zu bekommen.

Die Alte Fregatte



Re: Amiodaron

#6
Mir ist es mit Bisoprolol hier in Italien ebenso gegangen. Ich habe jahrelang Sequacor genommen - Zuzahlung 1€. Plötzlich ist da die Zuzahlung auf über 5€ pro Rezept (max. 2 Packungen) gestiegen. Fürs Generikum ist der Preis weiterhin 1€ Rezeptgebühr. Jedoch merke ich, daß mir das Original besser hilft.


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Amiodaron

#7
Ich würde es probieren. Der Wirkstoff ist ja der gleiche. Nur das Herstellungsverfahren ist ein anderes. So hat es mir mein Doc zumindest mal erklärt. Ich frage in der Apotheke teilweise sogar nach Reimporten, die sind oft günstiger und ich spare so teilweise 5Euro Rezept Gebühr.
Wenn du allerdings Probleme mit einem anderen Hersteller bekommst, dann soll der Doc ein Kreutz vor das Medikament setzten, dann bekommst du auch das was auf dem Rezept steht.


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Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von Morgen, der tut mir leid, mein Name ist Hase, ich weiß bescheid!
Bugs Bunny

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Re: Amiodaron

#8
Nach Defi-Einbau am 7.9. wurde nach 2 Schocks und 6 sanften Interventionen ab 2.10. ambulant mit der Aufsättigung von Amiodaron begonnen. Folge: am 6.10. nach nicht enden wollenden ventrikulären Tachykardien (VT) via Notarzt und Feuerwehr wieder ins Krankenhaus (Urban). Dort in der Nacht vom 7. zum 8.10 derart starke Anfälle, dass ich glaubte, es geht zu Ende. Nach Beloc (Metropolol) intravenös trat dann endlich etwas Ruhe ein. Festgestellt wurden (u.a. DauerEKG) diverse nichtanhaltendeVT sowie 5 Defi-Interventionen allein am 6.10. Bis zum 12.10. wurde die Aufsättigung mit Amiodaron stationär und dann weiter ambulant bis heute betrieben. Gleichzeitig wurde Beloc ausgeschlichen.
Mein Problem: Morgens ist die Welt noch in Ordnung aber nach 2-3 Stunden setzen wieder „Herzanfälle“ unterschiedlicher Intensität von „kaum zu merken“ bis „schwer erträglich“ ein (ziehendes Gefühl in der Brust, teilweise mit Hitze-/Kältewellen). Wenn es heftiger wird, reicht jede Bewegung – z.B. Vorbeugen im Schreibtischsessel – um einen Anfall auszulösen, in die Waagerechte begeben, lässt die Anfälle abklingen. Wenn ich es sehr optimistisch sehe, ist die Häufigkeit und Intensität dieser Anfälle zwar abnehmend, befriedigend ist dieser Zustand jedoch nicht.
Ich sehe heute noch meinen Kardiologen und werde ja hören, was der dazu sagt. Trotzdem würde mich mal interessieren, ob andere Betroffene ähnliche Erfahrungen bei der Umstellung auf Amiodaron gemacht haben und ob man meinen Zustand als vorübergehende Anfangsschwierigkeit sehen könnte.
Ach ja, war am Montag nach mehreren besonders starken Anfällen am Abend derart frustriert, dass ich mir 2 doppelte Cognac hintergeholfen habe. Das Verblüffende war, dass die Attacken danach erstmal für den Rest des Abends wie weggeblasen waren (soll aber keine Empfehlung sein).

Re: Amiodaron

#9
Hallo Werner,
ich bin in 2011 plötzlich ohne äußeren Anlass umgefallen, es war eine Synkope, Krankenhaus: Herzkatheter, alles soweit i.O., also die Herzkranzgefäße. Aber 3 Wochen später dann wieder rein, Defi wurde implantiert, da ich nur eine Herzleistung von 35 % habe und Dilatative Kardiomyopathie. Ich hatte als Kind mal einen Herzmuskelschaden.

Mein Defi hat mich 7 Monate nach der Implantation geschockt und im Krankenhaus wurde ich auch mit Amiodaron aufgesättigt. Ich habe keinerlei Probleme mit irgendwas gehabt.
Ich gehe alle 3 Monate zum Lungenfacharzt (wegen möglicher Vernarbungen auf der Lunge) und zum Augenarzt (wegen möglicher Netzhautablösung) Jetzt hat der Augenarzt allerdings eine leichte Eintrübung festgestellt und wenn sich das weiterhin verschlechtert, muß der Kardiologe was anderes einfallen lassen.

Das war jetzt ein bißchen ausführlich, aber ich denke, Amiodaron nehmen mehrere von uns und jeder hat vermutlich andere Erfahrungen damit gemacht.
LG Jutts


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Jutta43

Re: Amiodaron

#10
Moin Jutta,
die Eintrübungen im Auge sind bei Amiodaron normal. Deren erträgliche Menge kann ich dir aber nicht sagen. Sie machen lichtempfindlicher aber obwohl ich Amiodaron schon seit 12 Jahren nehmen muss (es ist halt das Sicherste Antiarrythmikum für schwere Fälle) bin ich noch nicht blind geworden.

Gruß

Thorsten