Eigenanteil bei Medikamenten

#1
Hallo,
ich habe Heute wieder einmal ein besonderes Erlebnis mit unserem Gesundheitswesen gehabt.
Bin vom Kardiologen von Rasilez auf Carmen umgestellt worden.
Fast eine ganze Großpackung Rasilez für die Tonne.
Er hat mir dann die N1 Kleinpackung a 28 Tabs verschrieben.
Ist ja richtig weil ich ja erstmal schauen muß ob ich sie vertrage.
Heute war ich bei der Apotheke und habe gleich mehrere Medikamente bestellt.
Alles mit EC-Karte bezahlt und mir daheim erst die Quittung angeschaut.
Da habe ich dann gesehen das ich für 3 Großpackungen 15 Euronen bezahlt habe und für die N1 Packung Carmen 16,39 Euro.
5 Euro Zuzahlung, 11,39 Euro Eigenanteil ???
Hab dann bei der KK angerufen die mir das bestätigt hat.
Daraufhin bat ich die Dame mal zu schauen was denn größere Packungen kosten würden und dann war sie dann auch perplex.
Eine Hunderte-Packung wäre günstiger als eine Kleinpackung! ????
Lass ich mir jetzt immer gleich 100er verschreiben?
Um dann wenn ich sie nicht vertrage in die Tonne zu treten?
Ich habe jedenfalls die Pillen storniert, meine Kardio angerufen und er verschreibt mir jetzt was neues.
Da verwundert es mich nicht mehr warum in Germany soviel Pillen in den Orkus wandern.
Kannte von euch jemand den Eigenanteil? (nicht die Zuzahlung)

Gruß


Mike



Ich habe vor, ewig zu leben - so weit, so gut


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Langfristig gesehen-sind wir alle tot

Re: Eigenanteil bei Medikamenten

#2
    Zitat: mike
    Kannte von euch jemand den Eigenanteil? (nicht die Zuzahlung)
Hallo Mike,

ich bin eigentlich befreit aber Eigenanteil hatte ich trotz Befreiung auch schon bei; "Nebilet".
Die Kasse übernahm nur so 15,00Euro aber die Packung kostete nun mal so 28,00 Euro.
Also musste ich 13,00 Euros Eigenanteil zahlen.


Tim


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Schlaganfall am 19.06.08
Minimalinvasive MKR in Leipzig am 08.10.2008.
Aus meiner sicht 22 Tage auf der Intensiv der reinste Horror.
Pumpleistung weniger als 35%.
Defi seit 28.10.09. Einkammersystem.1.Schock am 15.01.2014

Re: Eigenanteil bei Medikamenten

#3
Hallo Mike,

ja, kenne ich. Mein Mann ist ja auch Epileptiker und ist mit einem ganz bestimmten Medikament anfallsfrei.

Deswegen war es wichtig, immer genau dieses Medikament, von genau diesem Hersteller in der Apotheke zu bekommen. Auf dem Rezept wurde der Wirkstoff verschrieben, die Apotheke händigte aber jedes Mal ein Ersatzmedikament (Generikum) zwar mit dem vorgegebenen Wirkstoff, nicht aber das Medikament das auch Wirkung zeigte.

Mein Mann bestand aber auf sein Medikament, der Arzt kreuzte das "Aut idem" an und es klappte mit dem gewünschten Medikament.

Anfangs verlangte die Apotheke dafür nur die 10,- € Zuzahlung. Eines Tages wollte sie aber die 10,- € Zuzahlung und 76,- Eigeneinteil dazu, weil die KK nur noch 100,- € für das Medikament übernahm (176,38 € + 10,- € Zuzahlung war der Komplettpreis) .

Wir zahlten also aus eigener Tasche mehr als 86,- € alle sieben Wochen drauf, bis uns der Apotheker das Angebot machte, genau dieses gewünschte Medikament vom selben Hersteller aus dem Re- Import zu bekommen- mit einer Zuzahlung unter 10,- € und ohne Eigenanteil.

Ist ein legales Geschäft- und alle sind zufrieden.

Gruß
Pea



Re: Eigenanteil bei Medikamenten

#4
Diese Zuzahlungen sind dann zu leisten, wenn der Wirkstoff auch von anderen Herstellern zum günstigeren Preis vertrieben wird (Generika).

Diese Medikamente sind in der Regel identisch mit dem Original, sowohl was Wirkstoffe als auch sonstige Inhaltsstoffe angeht.

Gibt es keine Generika, übernimmt die Kasse i.d.R. den vollen Preis abzgl. der obligatorischen Zuzahlung.

Trotz allem ist immer wieder feststellbar, daß gewohnte, gewünschte Effekte ausbleiben, weil z.b. die Verpackung oder die Form der Pillen sich ändern und viele Patienten dann der Meinung sind, das sei nicht das gleiche Medikament. Das kann sowohl das Originalprodukt, als auch Generika betreffen.

Ich habe es selbst erlebt, daß Patienten beim Arzt behaupteten, das Medikament wirke nicht und sei ein anderes, dabei hatte der Hersteller nur die Verpackung verändert!

Insofern muß man davon ausgehen, daß immer oder zumindest oft, auch ein gewisser Placebo-Effekt zusätzlich zur eigentlichen Leistung des Medikamentes auftritt.

Prinzipiell halte ich die Kostendeckelung auf den Generikapreis bei solchen Medikamenten für richtig und sinnvoll, unser Gesundheitssystem ist so schon teuer genug.


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nein, ich will nicht in den Himmel - da kenn ich ja keinen......

Re: Eigenanteil bei Medikamenten

#5
Jaaa, ganz so ist es wieder nicht.
Die KK schließt Verträge mit den Pharma-Fimen ab.
Dabei hat sie eine Grenze wieviel sie bezahlt.
Erscheint das der Firma nicht hoch genug, gibt es keinen Vertrag und die Differenz zur Preisgrenze der KK und der Firma ist dann der Eigenanteil.
Plastisch gut beschrieben von Tim.
Generetika gibt es ja fast automatisch von der Apotheke.
Mein Diovan ist auch umgetauscht worden.
Da hab ich dann keine Zuzahlung mehr gehabt und für die KK war es ein drittel billiger. OK,war ja der gleiche Wirkstoff
Mir ging es mehr darum das 28 Smarties teuerer für mich sind als wie 100!!

Gruß

Mike



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