Propafenon

#1
Hallo an alle,
wer nimmt von euch Propafenon ein und kann von guten oder schlechten Erfahrungen berichten ?
Die Ärzte scheinen sich über Notwendigkeit und Nutzen nicht einig zu sein. Der eine Arzt ordnet es dringend an, der andere Arzt hält es für alt und wenig nützlich und setzt es wieder ab.
Danke für jede Info!!!

Re: Propafenon

#2
Hallo Silke,
tja, es scheint nur wenig Antworter zu geben, wundert mich nicht, ich habe den Eindruck Propafenon wird eher selten verschrieben.
Ich selbst nehme P. jetzt seit fast drei Jahren, zeitgleich mit Defi-Einbau.
Grunderkrankung: Herzrhytmusstöungen bei körperlich Belastung.
In den ersten 2 Wochen der Einnahme von P. ( 2 x 1 Tabl.) ging es mir saudreckig. Die Einstellung auf das P. erfolgte aber nicht stationär (laut Beipackzettel vorgesehen) sondern sehr locker (nehmen Sie mal 2 !). Danach wurde es besser. In den nächsten Wochen und Monaten litt ich zeitweise unter den im Beipackzettel genannten Nebenwirkungen. Ich habe dann eigenmächtig auf 3 x 0,5 Tabl. reduziert. Es wurde leicht besser mit den Nebenwirkungen. Nach 1,5 Jahren wurde ich mutig, reduzierte auf 2 x 0,5 Tabl. (ich bin eigentlich keint Freund von Dauereinnahme von Medikamenten). 1 Woche danach schockte dann der Defi, ich hatte wohl zu stark reduziert (und wohl auch einmal eine Einahme verpennt). Damit will ich sagen, das P. bei mir wohl erfolgreich ist. Unfreiwillig habe ich die Wirkung von P. so getestet. Jetzt nehme ich P. klaglos. Die Nebenwirkungen sind sehr zurückgegangen und insgesamt bin ich mit P. zufrieden.
Bei einer Dosis von 4 x 1 wäre ich aber sehr vorsichtig. Fordere die Ärzte auf, sich mal den Beipackzettel anzusehen, die Hürde für die Einstellung auf P. wird nämlich hoch gesetzt, ärztliche Beobachtung usw.
Die von Dir genannten Nebenwirkungen von P. kann ich eigentlich nicht bestätigen.
Ich bin auch schon fuffzig und treibe seit Defi-Einbau wieder Sport und fühle mich stets OK. Die Nebenwirkungen waren eher anderer Art (leichtes Muskelzittern, trockener Mund und anderer Kleinkram).

Ich hoffe, Du wirst mit Deinem Vater nicht zu sehr den unterschiedlichen Meinungen von Ärzten ausgesetzt, dass kann sehr belastend sein.
Gruß
Edgar

Re: Propafenon

#3
Hallo Edgar,

vielen herzlichen Dank, dass du mir geschrieben hast. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben und war sehr traurig. Um so mehr freue ich mich heute über deine Zeilen. Ich werde sie meinem Vater ausdrucken und geben, auch wenn deine Erfahrungen mit dem Absetzen nicht so toll waren und ihn das vielleicht verängstigen wird. Mein Vater hat nämlich inzwischen das Prop. ganz abgesetzt. Er hat es dann seiner Hausärztin gebeichtet. Sie war einverstanden, weil er ihr erzählt hat, dass er sich so besser und leistungsfähiger fühlt. Bisher ist das noch so und ich hoffe, dass es so bleibt.
Was den Beipackzettel betrifft, stimme ich dir voll und ganz zu. Diese Unstimmigkeiten zwischen der Theorie auf dem Zettel und der Praxis sind sehr zermürbend. Leider fehlt uns immer der Mut, die Ärzte gezielt darauf hinzuweisen.
Mein Vater hat eine ausgeprägte Herzmuskelschwäche. Auf dem Beipackzettel hatte ich gelesen, dass das Medikament dann nicht gegeben werden soll.

Nun, ja! Blicken wir erstmal hoffnungsvoll in die Zukunft!

Nochmals danke an dich und alles, alles Gute!
Silke