Betablocker-Umstellungen

#1
Hallo zusammen,

ich bekam unmittelbar nach dem setzen des Stents im Juli zunächst Metoprolol. Aufgrund sich einstellender erektiler Dysfunktion habe ich nach Rücksprache mit dem Kardiologen auf Nebivolol 5mg 2x 1/2 gewechselt.

Da mein Blutdruck im Schnitt über die letzten Monate bei 117/74 lag und Wert von max. 133/80 nicht überschritt, erfolgte ebenfalls nach Rücksprache mit dem Kardiologen eine Anpassung auf 0-0-1/2. Dadurch konnte meine ständige Müdigkeit tagsüber etwas verbessert werden, worüber ich ganz froh war.

Ich habe nun vorgestern einen weiteren Kardiologen aufgesucht und dieser möchte nun zum einen die Dosis wieder auf 1/2-0-1/2 erhöhen und dann umstellen auf Carvedilol 25 1/2-0-1/2. Im weiteren Verlauf Steigerung möglichst auf 1-0-1 also 2x 25 mg/d.

Das würde, wenn ich es richtig verstehe, ja nun sogar einer Verdoppelung der ursprünglichen Dosis und damit vermutlich auch einer deutlichen Zunahme der Müdigkeit führen, die mir von allem am meisten zu schaffen machte.

Ich habe nun ein echtes Verständnisproblem. Denn einerseits hat sich meine Herzfunktion wohl verbessert und mein Blutdruck ist völlig ok, andererseits soll ich höheren Dosen an Betablockern nehmen.

Wo liegt da der Sinn?


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Lieber Gruß von "Teddy" Andreas
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Myokardvorderwandinfarkt 7/2014, MRT-fähiger Einkammer-Defi 09/2014, EF 39%
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Re: Betablocker-Umstellungen

#2
Du verstehtst das schon richtig.

Viele Ärzte wollen auf *Standartdosis* den Patienten umstellen, ohne Rücksicht auf die genaue Wirkweise beim Patrienten.

Bei dir reich tschon eine halbe und die werte sind okay, die Nebenwirkungen weniger und du kommst damit klar.

Also durchsetzen und das dem *neuen*Kardio klar machen !!


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Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: Betablocker-Umstellungen

#3
Auch ich kam mit der Umstellung auf "Standarddosis" (glaube ich jedenfalls, daß es das ist) meines Betablockers nicht klar. Es waren damals 2,5 - 0 - 2,5 mg Bisoprolol. Nachdem ich zuerst meinte, durchhalten zu müssen, wurde nach einem miserablen Belastungstest die Dosis vom anderen Krankenhaus geviertelt! Auf einmal 1,25mg. Das war dann widerum zu wenig, sodaß auf ich erneut auf die ursprüngliche Dosis von 2,5mg vom Tag eingestellt wurde, aber aufgeteilt auf 2x 1,25 am Tag. Damit ging es mir dann wieder besser.
Manchmal muß individuell herausgefunden werden, wieviel Wirkung notwendig ist, und ab wo die Nebenwirkungen oder Wirkungen (in meinem Fall zu tiefer und oft auch plötzlich absackender Blutdruck und Tagesmüdigkeit - plötzlich habe ich halbe Tage im Bett verbracht - Belastbarkeit so eingeschränkt, daß ich kaum noch zu Fuß einen Platz überqueren konnte) nicht mehr zu tolerieren sind.


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Betablocker-Umstellungen

#4
Ich kam mit der Standard-Dosis Betablocker auch nicht klar. 6 Tage nach Ersteinnhame habe ich mit meinem Kardiologen ein ad-hoc LZ-EKG ausgemacht. Nach weiteren 6 Tagen wurde die Dosis halbiert. Ich nehme jetzt nur noch eine 'Prise' = 1/2 von 47,5 Metoprolol und den Blutdrucksenker Candesartan haben wir sogar auf nur 8 mg gesenkt.

Hast Du aktuell Rhythmusprobleme, oder warum möchte der neue Arzt den Betablocker bei guten RR-Werten erhöhen? Wenn das der neue Kardiologe nicht mit ausreichend Zeit erklären kann, wäre das nicht meiner!

Oder wirst Du in einer Klinik betreut mit ewig wechselnden Assistenzärzten und damit ständig wechselnden Therapien? (Das kenne ich noch aus meiner Kinderklinikzeit in den 60er und 70er Jahren - ich glaube an mir wurden als Kind sämtliche Herzinsuffienzmedikamente ausprobiert. Eine Überdosierung Lanitop mit anschließendem Krankenhausaufenthalt war auch dabei! Daher bin ich heute auch so kritisch!)

LG, Motte


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Ich kämpfe nicht gegen meine Krankheit - ich arbeite an meinem Leben!

Angeborene Ebstein'sche Anomalie, Kardiomegalie, massive Rechtsherzvergrößerung bei grenzwertig kleinem LV, kompletter Rechtsschenkelblock, verbeiteter QRS, verlängertes QT, Trikuspidalklappeninsuffizinez Grad IV, Aortenklappen- + Pulmonalklappeninsuttizient Grad I, Herzinsuffizienzsymptomatik NAHY 2-3 - bisher weitgehend native survival

Re: Betablocker-Umstellungen

#5
Ich habe mich in erster Linie an einen anderen Kardiologen gewandt um eine Diagnose überprüfen zu lassen.
Er hat bei mir einen Blitdruck von 140/85 gemessen...Werte, die ich seit September bei täglicher Messung nicht ein einziges mal hatte.
ich denke, dass seine Empfehlung daher kommt.
Ich werde zunächst mal bei meiner bisherigen Dosis Nebivolol bleiben, da ich damit gut klar komme, wie ich finde. Die Müdigkeit tagsüber hat etwas nachgelassen und mein Blutdruck ist eigentlich stabil in gutem Rahmen.

Was meint ihr zum Wechsel von Nebivolol 5mg auf Carvedilol 25mg?
(bei einer Folgeverordnung nach aufbrauchen des Nebivolol würde der Doc aufgrund der besseren Studienlage wechseln)

Zudem würde er von Torasemid 5 und Ramipril 5 auf Ramipril Piretanid 5/6 wechseln wollen. Wozu ist das wohl gut?

Und ja, ihr habt recht....wenn sich ein Doc nicht die Zeit nimmt alles ausreichend verständlich zu erklären, sollte man einen anderen suchen, das werde ich auch tun.


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Lieber Gruß von "Teddy" Andreas
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Re: Betablocker-Umstellungen

#7
habe seit dem 23.01.15 meinen "Defi" und nehme seit Ende Oktober Betablocker ein. Ich habe mit Carvedilol 3.125 mg morgens und abends 1 x angefangen, was dann auf 6,25 mg morgens und abends 1 x gesteigert wurde.
Da ich davon jedoch heftige Alpträume bekommen habe, sind wir seit dem 19.02.15 auf 2,5 mg Nebivolol morgens und abends gewechselt.
Zusätzlich nehme ich noch morgens und abends je 5mg Ramipril ein.
Nach anfänglichen Gewöhnungsproblemen komme ich - glaube ich - ganz gut damit klar.

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