Re: Defi und Aussendienst

#12
Tommi, ganz so schwarzsehen musst du ja nicht....eins ums andere!

Du kannst doch erst mal in Ruhe die Implantation abwarten, beim Chef einen KKH- Aufenthalt ankündigen (fairerweise) , evtl. hinterher noch ein bißchen Urlaub nehmen und sehen wie es weitergehen könnte.
Dich vom sicheren Job aus um etwas neues bemühen z.B.

Oder meinst du, du kriegst die Kündigung sofort?

Hauptsache du lässt dir den Defi trotzdem implantieren, denn der rettet dir evtl. mal dein Leben....



HOCM

Re: Defi und Aussendienst

#13
Hallo Tommi,

da kann ich Ulla nur Recht geben, warte es einfach ab.

Auch wenn Birgitt der Meinung ist, dass eine Außendiensttätigkeit eine gewerbliche Tätigkeit ist, auf die die Fahrverbote anzuwenden sind, gelten diese (bis jetzt) erst einmal nur für Berufskraftfahrer.
Für uns, die den Defi prophylaktisch erhalten haben -und deiner Schilderung nach ist das auch bei dir der Fall- treffen diese auf keinen Fall zu. Nach der Implantation des 1. Defi vor 5 1/2 Jahren bin ich nach ca 3 Wochen wieder Auto gefahren, die Narbe mit einem Wollknäuel abgedeckt, damit der Gurt nicht zu stark auf die Wunde drückt. Meine Empfehlung, probier es aus, ob du mit Defi im Aussendienst zurecht kommst. Den Beruf (und ggf. den Arbeitgeber) wechseln kann man auch noch später.

Die Alte Fregatte



Re: Defi und Aussendienst

#15
Hallo Tommi,

der Defi macht dich nicht kranker !! Das ist zunächst mal das wichtigste. Wenn du also bisher deinen Job ausüben konntest, wird er nicht durch den Defi unmöglich.

Auch bei mir ist der Defiv prophylaktisch eingesetzt worden. Entsprechend bin ich auch bald wieder Auto gefahren.

Ich bin auch beruflich viel unterwegs. Inklusive Überseereisen. Ich habe das Glück schon sehr lange in der Firma zu sein. Es ist ein mittelständisches Unternehmen, von der Inhaberfamilie geschäftsführend tätig geführt. Da ich direkt an die Eigner berichte, habe ich dort großes Verständnis gefunden. Ich kann also Reisen heute entspannter angehen. Beispiel... früher bin ich um 17 Uhr in Singapur angekommen und hatte abends den ersten Termin. Heute aklimatisiere ich mich erst einmal und fange am Folgetag erst an. Oder wenn ich in D 800 km fahren muss, dann eben auch mit frühzeitiger Abfahrt, den Abend zur Entspannung und Folgetag Arbeit. Wenn ich mich dann nicht fit genug fühle direkt wieder zu fahren, hänge ich noch ne Nacht dran. Das alles im Einklang mit meinem Arbeitgeber.

Denk immer dran, das Problem ist nicht der Defi, sondern die Grunderkrankung.

Natürlich habe ich das Glück, dass der Defi nie ausgelöst hat. Er ist jetzt 3 Jahre drin. Dann käme ja ein 6 Monate Fahrverbot. Das würde die Situation erschweren. Bin aber sicher, dass wir dann auch eine Lösung finden.

Alles Gute
Dieter


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Dilatative Kardiomypathie, non-compaction Kardiomyopathie, linker ventrikel stark vergrößert, KHK ausgeschlossen, EF 20, Defi Empfänger März 2011. Insulin pflichtiger Diabetes Mellitus.

Re: Defi und Aussendienst

#16
Danke Dieter,
bin aber erst 4 Monate in der Firma und der Chef weiss nix.
Habe in 2 Wochen das Gespräch mit dem Kardiologen und dann entscheidet es sich ob Defi oder nicht.
Meine Probezeit ist ja noch nicht rum, aber ich werde es natürlich gleich erzählen, ist meine Pflicht.

LG Tommi

Re: Defi und Aussendienst

#17
Hallo Tommi,

ich kann mich Dieter nur anschließen. Ich bin seit über 20 Jahren im Außendienst und fahre ca. 65.000 km/Jahr. Meinen Defi habe ich jetzt seit einem Jahr, allerdings hatte ich für 3 Monate ein Fahrverbot (vorausgegangen war eine Bewußtlosigkeit wegen VT, dokumentiert durch meinen Schrittmacher, den ich vorher schon - glücklicherweise - drin hatte).
Aber auch das hat mein Arbeitgeben sehr gut toleriert, ich habe tatsächlich von zuhause gearbeitet (Telefonate mit Kunden, Muster rausschicken lassen, usw.), obwohl es auf Dauer natürlich keine Option ist.
Deine Situation ist natürlich schon verzwickt, weil du noch in der Probezeit bist.
Aber was heißt "Probezeit"? Dein Arbeitgeber will dich kennenlernen, ob du in das Unternehmen passt. Und wenn du jetzt mal zwischendurch 3 Wochen krank bist, schmälert das sicherlich nicht den positiven Gesamteindruck, den dein Chef von dir hat. Von daher wird er dich sicher behalten wollen.
Und ein Defi präventiv, dann darfst du relativ schnell wieder Auto fahren. Und dann natürlich sofort den Schwerbehindertenausweis beantragen.....

Und wie Dieter und auch Fregatte geschrieben haben: Nein, wir Außendienstler sind nicht gewerbsmässig unterwegs (wie schon geschrieben, betrifft das Busfaher, LKW-Fahrer, Taxifahrer). Es gibt genügend Quellen, wo es nachzulesen ist.
Wir Außendienstler sind nämlich damals bei den Empfehlungen bzgl. Autofahren schlicht vergssen worden....

LG Gunda

Re: Defi und Aussendienst

#19
Hallo Tommi,

nagel dich nicht so an der EF fest. Meine war mal runter auf 20 %.
Hab ja auch ne DCM (plus weiteres).

Durch gute Medis jetzt wieder auf 33 %.
Bei meinem Medi-Cocktail das wichtigste das Inspra und die Beta-Blocker.
Sprich deinen Kardiologen eventuell mal auf das Inspra an, hat mir sehr geholfen.

Frage ist auch, wie diese 30 % festgestellt wurden. Durch Ultra-Schall ? Dann ist das immer so eine Sache mit der Interpretation des Volumens. Lass mal ne Kardio MRT machen, dann hast du Gewißheit.

Aber, auch mit 20-30 % kann man was leisten. Kommt immer darauf an, wie man sich fühlt.

Man merkt aber, dass du auf einem guten Weg bist. Information beschaffen und sich an den Gedanken der DCM gewöhnen. Damit lässt sich lange und gut leben.

Gruß
Dieter


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Dilatative Kardiomypathie, non-compaction Kardiomyopathie, linker ventrikel stark vergrößert, KHK ausgeschlossen, EF 20, Defi Empfänger März 2011. Insulin pflichtiger Diabetes Mellitus.

Re: Defi und Aussendienst

#20
Hallo Tommi,

ich hatte nach meiner Defi-Implantation 3 Monate Fahrverbot (und das im Außendienst)!
Trotz EF von (früher) 40% kann ich voll arbeiten. Und solange ich nicht zu schwere Sachen tragen muss (kommt i.d.R. nicht vor) und nicht in den 2.Stock zu Fuß latschen muss, alles gut! :-)
LG

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