Defi-Implantation - Wie lange arbeitsunfähig ?

#1
Hallo zusammen,

ich habe am 28.10.05 meinen Defi implantiert bekommen, nach einem Herzstillstand durch Brugada Syndrom am 08.10.2005.

Körperlich habe ich mich in dieser Zeit wieder 100 % erholt, nur mit meinem Kurzzeitgedächtnis muß ich wg. dem Sauerstoffmangel bei der langen Reanimation manchmal noch etwas kämpfen, bin aber in regelmäßiger neuropsychologischer Behandlung, so das auch diese Geschichte stetig besser wird.

Schocks habe ich ganz am Anfang zwei in der Reha Klinik beim Sport bekommen, die waren aber harmlos, weil der Defi auf einen Puls von 140 eingestellt worden war, jetzt ist diese Schwelle auf 180 eingestellt worden. Ansonsten hatte ich beim Auslesen keinerlei Auffälligkeiten.

Meine Frage nun: Wie lange wart ihr nach komplikationsfreier Implantation arbeitsunfähig? Seid ihr sofort Vollzeit wieder eingestiegen oder erst mal halbe Tage ?

Mein Arbeitgeber möchte mich intern umschulen, da ich meinen alten Job als Industriemeister wg. starker elektromagnetischer Belastung nicht mehr ausüben kann und auch ich wäre froh wieder arbeiten zu können, den den ganzen Tag nur zu Hause rumzuhängen ist irgendwie überhaupt nicht mein Ding.

Es wäre schön, wenn ihr mir von Euren Erfahrung beim Neueinstieg in den Beruf berichten könntet.

Schöne Grüße Eckhard



Re: Defi-Implantation - Wie lange arbeitsunfähig ?

#2
Bei mir liegt zwar die ganze Sache etwas anders (Bypass-OP, Infarkt, Kammerflimmern, Arrhythmic-Storming-Syndrom, Koma, über 100 Defi-Schocks in 4 Tagen, Defi-Implantation) und ich war lange nach meiner Entlassung aus der AHB noch krank geschrieben, aber es gibt auf jeden Fall die Möglichkeit einer Wiedereingliederung ins Erwerbsleben. Ist nach eine Defi-Implantation auf keinen Fall das Schlechteste. Formular hat Dein behandender Azt. Da wird Deine Arbeitszeit stundenweise bis zur Vollzeit erhöht, in der Zeit beziehst Du Krankengeld.

Gruß
Andi



Re: Defi-Implantation - Wie lange arbeitsunfähig ?

#4
ich habe meinen defi jetzt ein jahr, diagnose LQTS! da ich ablenkung brauchte, bin schon ein paar tage nach der implantation wieder meinem alltag nachgegangen, musste meinen arm halt schonen, was ich auch konnte. ich weiß nicht, ob es das beste war, da ich schon meine erste taschenrevision hinter mir hatte, aber angeblich war es nicht mein verschulden. ich glaube, man muss das individuell entscheiden, bei mir was die psychische belastung größer als die physische.
wünsche dir alles gut, kannst mir gern ne email schreiben. amina

Re: Defi-Implantation - Wie lange arbeitsunfähig ?

#5
@Tom

Hallo Tom,

damit ist natürlich nicht mein Defi gemeint, sondern die Reanimation mit dem großen Defibrillator. Da bin ich leider der Spitzenreiter im Klinikum Villingen mit über Einhundert Schocks in 4 Tagen. Etwa 40 davon alleine am Freitag, dem 17.06.2005 in etwa 1 1/2 Stunden - da war es echt so knapp, so knapp kannst du es mit Daumen und Zeigefinger gar nicht zeigen.
Wenn Du dir vorstellt, dass mir noch am 03.06. im Herzzentrum Lahr der Brustkorb aufgesägt worden war, kannst Du Dir vielleicht auch vorstellen, wie ich mich am 24.06., als ich aus dem Koma geholt wurde, gefühlt habe. Ich hatte Brandwunden auf der Brust und an der linken Seite. Und es war alles blau. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich mit einem Baseballschläger verprügelt worden. Ich war zu schwach, um mich mit einer rechten Hand am Kinn zu kratzen.
Donnerstag aus dem Koma geholt, Freitag noch viel geschlafen und mit Halluzinationen gekämpft (wegen des Narkosemittels), Samstag auf die Bettkante gesetzt, Sonntags trotz Strippen und Schläuchen aufgestanden, Montag war ich alle Kabel und Schläuche los (außer EKG) und bin mit Rolltisch und Monitor quer durch die Intensivstation gestiefelt und wollte meine geklaute Woche wieder haben. Und Mittwoch bekam ich dann den Defi. Und die Ärzte hatten gemeint, ich sollte mal mit 2 bis 3 Wochen rechnen - denen hab' ich's gezeigt.

Tja Tom, ich wollte, ich hätte mich um eine Null vertippt. Aber über 100 ist schon richtig.

Gruß
Andi



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